Wo liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Industriefachwirt vs. Wirtschaftsfachwirt
Gemeinsamkeiten
Grundlegende Gemeinsamkeit – Wirtschaftsbezogene Qualifikationen
Die Klausuren "Volks- und Betriebswirtschaft", "Rechnungswesen", "Recht und Steuern" sowie "Unternehmensführung" bilden gemeinsam die Basis der so genannten "Wirtschaftsbezogenen Qualifikationen". Die Wirtschaftsbezogenen Qualifikationen sind der "Prüfungsteil 1", der identisch für Wirtschaftsfachwirt oder Industriefachwirt geprüft wird.
Gemeinsamkeiten in den Handlungsspezifischen Qualifikationen
Die "Handlungsspezifischen Qualifikationen" bilden bei Wirtschaftsfachwirt und Industriefachwirt den "Prüfungsteil 2".
Beide Prüfungen beinhalten die folgenden Themenbereiche:
- Finanzwirtschaft und Controlling: Beide Fachwirte müssen Fähigkeiten in Investitionsplanung, Finanzierung, Kosten- und Leistungsrechnung sowie Controlling nachweisen. Die Begriffe und Inhalte, die geprüft werden, sind sehr ähnlich.
- Marketing und Vertrieb: Beide Prüfungen enthalten einen Handlungsbereich, der auf Marketing und Vertrieb ausgerichtet ist. Themen wie Marketingplanung, Marketinginstrumentarium, Vertriebsmanagement und internationale Geschäftsbeziehungen sind bei beiden Abschlüssen enthalten.
- Führung und Zusammenarbeit: Hierbei geht es um die Interaktion und Kommunikation mit Mitarbeitern, Auszubildenden, Geschäftspartnern und Kunden. Beide Fachwirte müssen Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation, Konfliktmanagement und Mitarbeiterförderung nachweisen.
Unterschiede
Geringfügige Unterschiede zwischen Wirtschaftsfachwirt oder Industriefachwirt sind in den inhaltlichen Zusammenstellungen spezifischer Themenbereiche zu finden:
Industriefachwirt
- Der Industriefachwirt hat einen speziellen Themenbereich namens "Produktionsprozesse". Dieser Bereich konzentriert sich auf Produktionsplanung, Produktionsteuerung und Logistik, was typisch für industrielle Unternehmen ist.
- Ein weiterer Themenbereich ist "Wissens- und Transfermanagement im Industrieunternehmen". Dieser Bereich konzentriert sich auf Organisation, Personalentwicklung und Projektmanagement, und betrachtet speziell die Anforderungen in Industrieunternehmen.
Wirtschaftsfachwirt
- Der Wirtschaftsfachwirt hat einen speziellen Themenbereich namens "Betriebliches Management". In diesem Bereich wird der Schwerpunkt auf betriebliche Planungsprozesse, Organisations- und Personalentwicklung sowie auf Informationstechnologie und Wissensmanagement gelegt.
- Im Themenbereich "Logistik" geht es um den Gesamtprozess der betrieblichen Leistungserstellung, einschließlich Einkauf, Beschaffung, Materialwirtschaft, Lagerhaltung und Wertschöpfungskette.
Die dargestellten Unterschiede in den Zusammenstellungen spiegeln die spezifischen Anforderungen und den Fokus der jeweiligen Fachrichtungen wider. Während der Industriefachwirt stärker auf die Produktion und industrielle Prozesse ausgerichtet ist, konzentriert sich der Wirtschaftsfachwirt stärker auf allgemeine betriebswirtschaftliche Prozesse und die gesamte Wertschöpfungskette.
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Voraussetzungen - Zulassung zur Prüfung
Es gibt es keine signifikanten Unterschiede in den Zulassungsvoraussetzungen für die Weiterbildungen Industriefachwirt und Wirtschaftsfachwirt. Aufgrund der formalen Bindung des Industriefachwirts an die Branche "Industrie" ist allerdings von folgender Faustregel auszugehen:
Jeder, der für die Prüfung zum Industriefachwirt zugelassen werden kann, kann auch für die Prüfung zum Wirtschaftsfachwirt zugelassen werden. Umgekehrt ist davon auszugehen, dass nur derjenige, der für eine Prüfung zum Wirtschaftsfachwirt zugelassen werden kann und auch über Berufspraxis in der Industrie verfügt, auch für die Prüfung zum Industriefachwirt zugelassen werden kann.
Hinweis: Nur eine Industrie- und Handelskammer (IHK) kann dir eine rechtsverbindliche Zulassung zur Prüfung erteilen.